Diagnostik exekutiver Funktionen in der Klinischen Neuropsychologie

Außerhalb des Buchungszeitraums, bei Interesse wenden Sie sich bitte an untenstehende Ansprechperson

Di 01.10.2024, 18:30–20:00

online
Nr. S-01-20-0138-1

2 Einheiten
€ 49,- mit BÖP-Mitgliedschaft
€ 60,- ohne BÖP-Mitgliedschaft
€ 49,- mit GNPÖ-Mitgliedschaft

Ansprechperson
Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich (GNPÖ)

Ziel

Ziel dieses Webinars ist Kompetenzen im Bereich der neuropsychologischen Diagnostik von Störungen der Exekutivfunktionen (EF) in ihrer ganzen Bandbreite zu erwerben. Die neuropsychologische Diagnostik exekutiver Dysfunktionen ist komplex und vielschichtig und ist durch einige besondere Herausforderungen gekennzeichnet. Neben dem neuropsychologischen Assessment von exekutiven Dysfunktionen, geht es in dem Workshop um eine entsprechende Anamnese, systematische Verhaltensbeobachtung und die Gegenüberstellung von Fremd- und Selbstbeobachtung.

Inhalt

Störungen der EF werden im klinischen Setting häufig übersehen und in Anbetracht ihrer Komplexität in neuropsychologischen Therapieansätzen nur unzureichend berücksichtigt. Die Therapie von Patient:innen mit Störungen der EF spielt eine entscheidende Rolle für einen erfolgreichen Abschluss der Rehabilitation, gemessen an Selbständigkeit im Alltag, beruflicher Wiedereingliederung und sozialer Integration. Deshalb ist gerade in diesem Funktionsbereich eine detaillierte und umfassende, alle Quellen nutzende Diagnostik wichtig, um auf diesem Hintergrund den adäquaten Therapieansatz zu wählen.
Basierend auf der aktuellen AWMF Leitlinie wird die Bandbreite der diagnostischen Instrumente vorgestellt und deren Stärken und Schwächen, sowie besondere Herausforderungen, wie z.B. eine erschwerte Generalisierung, diskutiert. Grundsätzlich ist zur Diagnostik exekutiver Dysfunktion immer der Einsatz mehrerer neuropsychologischer Testverfahren notwendig, da die einzelnen Tests zur Erfassung der EF nur geringe Korrelationen untereinander aufweisen. Die Verhaltensbeobachtung von Patient:innen und die umfassende Befragung der Angehörigen sind bei exekutiven Dysfunktionen zentrale Bestandteile der neuropsychologischen Untersuchung. Neben klassischen neuropsychologischen Testverfahren und Testbatterien aus dem deutsch- und englischsprachigen Bereich werden verschiedene international verfügbare Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen vorgestellt.

Zielgruppen

  • PsychologInnen
  • Klinische PsychologInnen

ReferentInnen

  • Prof.in Dr.in Sandra Verena Müller

Hinweis

Anrechenbar auf das Curriculum
Neuropsychologische Diagnostik (2 UE)

Literaturempfehlungen (Auswahl)
Godefroy, O, Martinaud, O, Narme, P, Joseph, P-A, Mosca, C, Lhommée, E, Meulemans, T, Czernecki, V, Bertola, C Labauge, P (2018). Dysexecutive disorders and their diagnosis: A position paper. Cortex, 109, 322-335.
Lemay S, Bedard MA, Rouleau I, Tremblay PL (2004) Practice effect and test-retest reliability of attentional and executive tests in middle-aged to elderly subjects. Clin Neuropsychol 18:284-302.
Lubitz AF, Niedeggen M, Hrsg. (2018). Screeningverfahren für Exekutivfunktionen (SEF). Göttingen: Hogrefe.
Müller, SV Klein, TA (2024). Diagnostik und Therapie exekutiver Dysfunktionen im Rahmen neurologischer Erkrankungen. In: Frommelt, P., Thöne-Otto, A. Grötzbach, H. (Hrsg.). Neurorehabilitation. Heidelberg: Springer.
Müller, SV Klein, TA (2024). Exekutive Dysfunktion. In: Teismann, T., Thoma, P., Taubner, S., Wannemüller, A. von Sydow, K. (Hrsg.). Master Klinische Psychologie und Psychotherapie: Ein Lehr- und Lernbuch. Göttingen: Hogrefe.
Müller, SV Klein, T (2020). Kurzfassung der S2e-Leitlinie Diagnostik und Therapie von exekutiven Dysfunktionen bei neurologischen Erkrankungen (AWMF-030/125). Zeitschrift für Neuropsychologie, 31, 135-148.
Müller, SV (2013). Fortschritte der Neuropsychologie: Störungen der Exekutivfunktionen. Göttingen: Hogrefe.
Weicker J, Hudl N, Hildebrandt H, Obrig H, Schwarzer M, Villringer A, Thöne-Otto A (2020). The effect of high vs. low intensity neuropsychological treatment on working memory in patients with acquired brain injury. Brain Inj, 34(8), 1051-1060.


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