VERSCHOBEN: Gesprächsführung bei Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung

Außerhalb des Buchungszeitraums, bei Interesse wenden Sie sich bitte an untenstehende Ansprechperson

Di 16.06.2020, 09:00–17:00

Wien
Nr. S-01-15-0107-1

8 Einheiten
€ 186,- mit BÖP-Mitgliedschaft
€ 228,- ohne BÖP-Mitgliedschaft

Ansprechperson
Manuela Schwaiger

Ziel

Ausgehend von der Aussage Martin Bubers, dass erst "in der Erfahrung der Gegenseitigkeit" der Mensch zum Menschen wird, soll dieses Thema behandelt werden.

Psychologische Behandlungen sind derzeit noch sehr sprachbasiert. Es wird über existierende Probleme geredet, Lösungsmöglichkeiten werden im Gespräch erarbeitet. Das erfordert ein hohes Maß an Kommunikations- und Konzentrationsfähigkeit, was Menschen mit geistiger Behinderung manchmal fehlt.

Eine geistige Behinderung ist zudem häufig mit anderen Besonderheiten verbunden (wie Autismus, Fehlbildungen des Gehirns, Lernstörungen, Beeinträchtigung der Motorik und der Sprache). Sie beeinflusst aber nicht unbedingt die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden wie Freude, Wut oder Leid, jedoch zum Teil die Fähigkeit, mit diesen Gefühlen umzugehen und sie zu kommunizieren. Das herabgesetzte Abstraktionsvermögen (wie Hängenbleiben am Detail oder am sinnlich Wahrgenommenen, Leichtgläubigkeit) erschwert die Kommunikation.

Bei der Behandlung müssen deshalb neue Wege gefunden werden, eventuelle sprachliche Barrieren zu überwinden. Das Abenteuer beginnt mit der Bereitschaft sich in die Welt des anderen einzulassen. Für die Diagnosestellung ist daher mehr Zeit und besonderes Einfühlungsvermögen nötig. Denn Menschen mit kognitiven Einschränkungen fällt es oft nicht leicht, ihre Beschwerden zu formulieren und Verhaltensmuster zu reflektieren. Die Einbeziehung von positiv besetzten Bezugspersonen aus dem sozialen Umfeld kann unter Umständen hilfreich sein.

Grundsätzlich ist als Ziel einer Behandlung vorgesehen, dass KlientInnen über anstehende Aufgaben und mögliche Schwierigkeiten in ihrem Leben sprechen lernen. Dabei wird gemeinsam überlegt, wie man am besten mit herausfordernden Ereignissen umgeht. Die Lebenserwartung von Menschen mit einer geistigen Behinderung ist in der Regel nicht geringer als die von Menschen ohne eine geistige Behinderung und daher kann eine professionelle Unterstützung zu Erhöhung ihrer Lebensqualität wesentlich beitragen.

Die TeilnehmerInnen sollen sich aktiv einbringen und kreative, sprachfreie Methoden ausprobieren.

Die Sicherheit in der professionellen Arbeit und Gesprächsführung mit einfach strukturierten Menschen soll erhöht werden.

Inhalt

  • Die Welt des anderen verstehen lernen
  • Was bedeutet es, wenn du mich magst?
  • Gespräche anders führen
  • Niemand glaubt mir, niemand glaubt an mich
  • Verlust, Trauer, Abschied
  • Ich weiß, wer ich bin

Zielgruppen

  • PsychologInnen
  • Klinische PsychologInnen
  • GesundheitspsychologInnen

ReferentInnen

Hinweis

Dieses Seminar ist im Curriculum | Kinder-, Jugend-, Familienpsychologie mit 4 EH im Bereich III anrechenbar.


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