Systemische Entwicklungsneuropsychologie- Der Einfluss von Stress auf das junge Gehirn
Außerhalb des Buchungszeitraums, bei Interesse wenden Sie sich bitte an untenstehende Ansprechperson
Sa 12.12.2020, 09:00–16:15
Innsbruck
Nr. S-01-20-0088-1
8 Einheiten
€ 176,- mit BÖP-Mitgliedschaft
€ 192,- ohne BÖP-Mitgliedschaft
€ 160,- mit GNPÖ-Mitgliedschaft
Ansprechperson
Gesellschaft für Neuropsychologie Österreich (GNPÖ)
Ziel
Zurzeit herrscht das biomedizinische Paradigma als Erklärungsmodell für Lebensvorgänge und Störungen in den Neurowissenschaften vor. Allerdings ist dem klinisch arbeitenden Neuropsychologen lange bekannt, dass Entwicklungsstörungen häufig im Zusammenhang mit psychosozialer Belastungen auftreten. Bindungsstörungen, gestörte familiäre Verhältnisse bzw. psychische Störungen der Eltern beeinflussen die Entwicklung des kindlichen Gehirns.
Eine systemische Betrachtungsweise könnte die aktuellen Theorien sowie die Praxis erweitern und bereichern. Die Gewichtsverlagerung der Behandlungsperspektive von der Indexperson/ dem Gehirn hin zur Umwelt des Systems beispielsweise würde vielversprechende Therapiemöglichkeiten nach sich ziehen. Warum das in der Praxis nicht immer einfach ist und wo genau die Schwierigkeiten liegen wollen wir ergründen.
Inhalt
Einführend wird ein Einblick in die Systemtheorie und deren Anwendung in den Neurowissenschaften gegeben.
Wir diskutieren fall- und störungsbildbezogen Konzepte wie Embodiment und Intersubjektivität sowie deren wesentliche Rolle für die Entwicklung des Gehirns und seinen Funktionen. Stress und Trauma, als Störungsfaktoren, insbesondere im frühen Alter, sind dabei zentrale Themen.
Wir distanzieren uns bewusst von der Vorstellung des Gehirns als modulare Informationsverarbeitungsmaschine. Mit der Idee des Gehirns als Beziehungsorgan (Thomas Fuchs) wollen wir uns die Entwicklung der kognitiven Funktionsbereiche (Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache, Theory of Mind) aus eine andere Perspektive zuwenden.
Unter diesem Gesichtspunkt werden wir uns mit einigen, in gängigen Klassifikationsmanualen beschriebenen, Entwicklungsstörungen und psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter beschäftigen.
Zuletzt werden Chancen und Grenzen der systemischen Arbeit im aktuellen Gesundheitssystem diskutiert.
Zielgruppen
- PsychologInnen
- Klinische PsychologInnen
ReferentInnen
- Dipl. Psych.in Georgia Ribes Zankl
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