8. Internationale Fachtagung "Psychologische Diagnostik"

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 20.–21.11.2025 von 09:00 bis 15:00 Uhr | Online

Die Österreichische Akademie für Psychologie | ÖAP veranstaltet gemeinsam mit dem Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) vom 20.-21.11.2025 zum achten Mal die Internationale Fachtagung "vom Stigma zum Trend". Bitte beachten Sie, dass die Tagung dieses Jahr ausschließlich **online **stattfindet.

Für die gesamte Veranstaltung, 20.- 21.11.2025, werden gemäß Psychologengesetz 2013, BGBI I 182/2013 14 Einheiten angerechnet.

Anmeldeschluss ist der 13.11.2025.

Zahlunghinweis: Die Rechnung erhalten Sie spätestens 10 Tage vor stattfinden der Veranstaltung. Erst nach Erhalt der Rechnung bitten wir um Überweisung der Teilnahmegebühr. Der Frühbucherbonus wird für Anmeldungen bis inkl. 20.10.2025 verrechnet.

Referent/in

Dr. Dipl.-Psych. Holger Richter; Univ.-Prof. Dr. Mag. Klaus Kubinger; PD Dr. rer. nat. Margarete Bolten; uvm.

Veranstaltungsort

online

09:00–10:30

Vortrag A - Kinder: Substanzbezogene Störungen im Kinder- und Jugendalter

Jugendliche und junge Erwachsene sind besonders häufig von Suchtstörungen und begleitenden Problemen betroffen. In den diagnostischen Leitlinien und in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie und in der empirischen Therapieforschung werden insgesamt entwicklungsorientierte Konzepte bei den substanzgebundenen Suchtstörungen bisher zu wenig berücksichtigt. Substanzkonsumstörungen im Jugendalter charakterisieren sich in verschiedenen Merkmalen anders als bei Erwachsenen. Die diagnostischen Kriterien sind allerdings aktuell nicht altersspezifisch. Im Beitrag werden epidemiologische und klinische Daten zum Erscheinungsbild der substanzbezogenen Abhängigkeit bei Jugendlichen präsentiert und der Frage nachgegangen, inwieweit die vorhandenen diagnostischen Konzepte geeignet sind, Suchtstörungen im Jugendalter adäquat abzubilden. Dazu werden unter anderem Auswertungsergebnisse eigener deutschlandweiter Befragungsdaten zur Häufigkeit und relativen Bedeutung einzelner Symptomkriterien für Konsumstörungen im Zusammenhang mit Alkohol und Cannabis bei Jugendlichen präsentiert. Die Daten werden mit epidemiologischen Studiendaten bei Erwachsenen verglichen und die charakteristischen Merkmale verschiedener Schweregrade der Störung im Jugendalter ermittelt.

Vortrag B - Erwachsene: Diagnostik Krankheitsangststörungen

10:50–12:20

Vortrag C - Kinder: Diagnostik von Selektivem Mutismus

Bei selektivem Mutismus handelt es sich um eine Angststörung, bei der die Betroffenen in bestimmten sozialen Kontexten nicht sprechen können, während das Sprechen in anderen Situationen möglich ist. Trotz einer Prävalenz von mindestens einem Prozent und einer deutlichen schulischen und sozialen Beeinträchtigung, die mit der Erkrankung einhergeht, ist das Störungsbild bislang unterbeforscht, -diagnostiziert und -behandelt. Auch die Abgrenzung von Selektivem Mutismus zu anderen Störungsbildern, insbesondere der sozialen Angststörung und der Autismusspektrumsstörung, stellt Behandler:innen immer wieder vor Herausforderungen.

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Symptomatik des Selektiven Mutismus, wobei neben der in den Klassifikationssystemen spezifizierten Kernsymptomatik Forschungsergebnisse zu weiteren häufigen und zentralen Symptomen vorgestellt werden. Des Weiteren wird auf diagnostische Verfahren zur Diagnosestellung und dem Therapieverlauf eingegangen. Schließlich werden differenzialdiagnostische Aspekte der Diagnostik thematisiert, wobei hier ein Fokus auf die Abgrenzung des Selektiven Mutismus von anderen Angststörungen sowie der Autismusspektrumsstörung liegt.

Vortrag D - Erwachsene: Bipolar affektive Erkrankungen

Die bipolare Störung ist eine chronisch verlaufende affektive Erkrankung, die durch manische, hypomanische und depressive Episoden gekennzeichnet ist. Die Diagnosestellung ist oft verzögert und dauert im Durchschnitt über zehn Jahre, da hypomanische Phasen häufig unbemerkt bleiben und die Erkrankung zunächst als unipolare Depression fehlinterpretiert wird. Eine präzise Diagnostik erfordert strukturierte klinische Interviews wie SKID oder MINI, eine differenzierte Erhebung des episodischen Verlaufs (Life-Chart) sowie die Beachtung von Risikofaktoren wie positiver Familienanamnese oder Stimmungsschwankungen unter Antidepressiva.

Ein besonderer diagnostischer Schwerpunkt liegt auf der Erkennung von Frühwarnzeichen manischer, hypomanischer oder depressiver Episoden. Diese können Tage bis Wochen vor einer akuten Phase auftreten und ermöglichen frühzeitige Interventionen. Psycholog*innen unterstützen Betroffene bei der Identifikation individueller Frühwarnzeichen, was deren Selbstmanagement stärkt und Rückfällen vorbeugen kann.

Die Behandlung besteht aus einer Kombination medikamentöser Therapie mit stimmungsstabilisierenden Substanzen sowie psychoedukativen und psychotherapeutischen Maßnahmen. Ziel ist die langfristige Rückfallprophylaxe, die Stabilisierung des Krankheitsverlaufs und die Förderung der Selbstwirksamkeit der PatientInnen.

13:20–14:50

Vortrag E - Kinder: Diagnostik bei Bindungsstörungen

Bindungsstörungen zählen zu den komplexesten psychischen Störungsbildern im Kindes- und Jugendalter, welche immer im Zusammenhang mit einer grundlegenden Vernachlässigung kindlicher Bindungsbedürfnisse stehen. Der Vortrag beleuchtet diagnostische Zugänge und stellt bewährte sowie aktuelle Methoden der Bindungsdiagnostik vor - von standardisierten Interviews und Beobachtungsverfahren bis hin zu projektiven Tests. Im Fokus stehen die Herausforderungen, die sich aus der häufig diffusen Symptomatik, komorbiden Störungen und der Abgrenzung zu anderen entwicklungspsychologischen Problemlagen ergeben. Dabei wird insbesondere die differenzialdiagnostische Abgrenzung zu tiefgreifenden Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störungen thematisiert. Der Vortrag diskutiert zudem die klinische Relevanz einer fundierten Diagnostik: Wie trägt sie zu einer differenzierten Fallkonzeption und zielgerichteten Therapieplanung bei? Wie kann sie im interdisziplinären Setting sinnvoll integriert werden? Anhand von Fallbeispielen wird praxisnah veranschaulicht, wie diagnostische Verfahren angewendet und interpretiert werden können. Ziel ist es, die diagnostische Sensibilität für Bindungsstörungen zu schärfen und Handlungssicherheit im Umgang mit betroffenen Kindern und Jugendlichen zu fördern.

Vortrag F - Erwachsene: Differentialdiagnostik von Zwangserkrankungen

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