Fortbildung für PsychologInnen
Neurodiversität und ICD-11 - Überlappungen und Trennlinien in Diagnostik und Behandlung von Autismus
Freie Plätze vorhanden
Mi 23.04.2025, 09:00–17:00
Wien
Nr. S-01-11-1066-1
8 Einheiten
- € 249,- mit BÖP-Mitgliedschaft
- € 307,- ohne BÖP-Mitgliedschaft
- € 249,- mit GNPÖ-Mitgliedschaft
Ansprechperson
Tamara Akdil
Ziel
Mit dem Aufkommen des Neurodiversitätsansatzes ist eine alternative Sichtweise auf Autismus entstanden, die sich vom medizinischen und defizitorientierten Modell der ICD-11 unterscheidet.
In diesem Seminar werden die diagnostischen Herausforderungen besonders im Hinblick auf die wachsende mediale Präsenz von Autismus thematisiert, sowie die damit verbundenen Konzepte von Neurodiversität. Im Fokus steht zudem eine differentialdiagnostische Betrachtung von Autismus vor allem im Erwachsenenalter, um einerseits Autismus mit seiner spezifischen Symptomatik von anderen Störungsbildern abgrenzen zu können. Andererseits soll verdeutlicht werden, was die Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung, basierend auf den ICD-11-Kriterien und damit einem medizinischen Modell, rechtfertigt.
Lehrziele:
- Verständnis alternativer Modelle: den Unterschied zwischen dem medizinischen Modell der ICD-11 und dem Neurodiversitätsansatz erkennen und kritisch reflektieren.
- Differenzierte Sicht auf Autismus: Autismus nicht nur als Störung zu betrachten, sondern auch als Ausdruck der neurodiversen Vielfalt. Diese Perspektive ist besonders im Bereich der psychologischen Behandlung und Psychotherapie von autistischen Personen relevant, da sie die Gestaltung von Zielen und Interventionen beeinflusst.
- Umgang mit medialen Einflüssen: ein Bewusstsein für die mediale Darstellung von Autismus entwickeln und dieses in der diagnostischen Praxis berücksichtigen.
- Anwendung diagnostischer Kriterien: das Verständnis der ICD-11-Kriterien vertiefen und diese fundiert im Rahmen einer differentialdiagnostischen Untersuchung anwenden.
Inhalt
- Vergleich der Modelle: Unterscheidung zwischen dem Neurodiversitätsansatz und dem medizinischen, defizitorientierten Modell der ICD-11 in Bezug auf die Betrachtung von Autismus.
- Klassifikation von Autismus: Analyse, wie die ICD-11 Autismus als Störung klassifiziert und der Neurodiversitätsansatz Autismus als Teil der natürlichen neurologischen Vielfalt betrachtet.
- Spannungsfeld zwischen Modellen: Diskussion über die Überlappungen und Trennlinien zwischen dem medizinischen Modell und dem Neurodiversitätsansatz und deren Auswirkungen auf psychologische Diagnostik und Behandlung.
- Mediale Präsenz und diagnostische Herausforderungen: Betrachtung der Rolle der Medien in der Darstellung von Autismus und den daraus resultierenden Herausforderungen für die psychologische Diagnostik.
- Differentialdiagnostik im Erwachsenenalter: Untersuchung der diagnostischen Abgrenzung von Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter zu anderen Störungsbildern sowie die Legitimation der Diagnose basierend auf den ICD-11-Kriterien.
Zielgruppen
- Klinische PsychologInnen
- PsychotherapeutInnen
ReferentInnen
Seminarort
Seminarzentrum ÖAP Dietrichgasse 25, 3. Stock 1030 Wien
Hinweis
Grundkenntnisse zu Autismus-Spektrum-Störungen und psychologischer Diagnostik sind von Vorteil.
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