Klinisch-psychologische Diagnostik bei Personen mit Transidentität

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Freie Plätze vorhanden

Di 11.11.2025, 09:00–17:00

Wien
Nr. S-01-11-1073-1

8 Einheiten

  • € 249,- mit BÖP-Mitgliedschaft
  • € 307,- ohne BÖP-Mitgliedschaft
  • € 249,- mit GNPÖ-Mitgliedschaft

Ansprechperson
Tamara Akdil

Ziel

Das Seminar fokussiert auf die praxisrelevante Fragestellung der klinisch-psychologischen Diagnostik bei Jugendlichen und Erwachsenen mit Transidentität, Geschlechtsinkongruenz und Genderdysphorie.

Die klinisch-psychologische Diagnostik bei Personen mit Transidentität stellt eine fachlich und ethisch anspruchsvolle Aufgabe dar. In der Praxis mangelt es teils an spezifischem Wissen über geschlechtliche Vielfalt, was zu Verunsicherung, inadäquaten diagnostischen Einschätzungen oder gar zur Reproduktion von Stigmatisierung führen kann. Transidente Personen berichten nicht selten von diskriminierenden Erfahrungen im Gesundheitswesen, was das Vertrauensverhältnis belastet und die diagnostische Arbeit erschwert. Gleichzeitig ist eine professionelle klinisch-psychologische Diagnostik insbesondere im Kontext von Stellungnahmen und Indikationsschreiben für medizinische Maßnahmen (z.B. Hormonbehandlungen, geschlechtsangleichende Operationen) von hoher Relevanz.

Die Herausforderung besteht darin, fachlich fundierte und gleichzeitig sensible diagnostische Prozesse zu gestalten, die sowohl individuelle Lebensrealitäten als auch aktuelle wissenschaftliche und ethische Standards berücksichtigen. Das Seminar thematisiert diese Herausforderungen systematisch und vermittelt praxisrelevantes Wissen, um eine diskriminierungsfreie, ressourcenorientierte und fachgerechte klinisch-psychologische Diagnostik bei transidenten Personen zu ermöglichen.

Lehrinhalte:
Die TeilnehmerInnen erwerben und verfeinern ihre Kompetenzen in der klinisch-psychologischen Diagnostik im Themenfeld der Vielfalt von Geschlechtsvariationen:

  • Fachwissen über geschlechtliche Vielfalt und transspezifische diagnostische Besonderheiten
  • Reflexionsfähigkeit hinsichtlich eigener Haltung und potenzieller Bias in der klinisch-psychologischen Diagnostik
  • Anwendung und kritische Bewertung klinisch-psychologischer Verfahren bei transidenten Personen
  • Erstellen fachlich fundierter und gendersensibler klinisch-psychologischer Befunde (insbesondere bzgl. möglicher Formulierungen, Empfehlungen, Konsensbeschluss, etwaiger Fallführung)
  • Handlungssicherheit im Umgang mit ethischen Fragestellungen im Kontext von Transidentität

Inhalt

  • Grundlagen der Geschlechtsidentität, Transidentität, Geschlechtsinkongruenz und Genderdysphorie (ICD-10 vs. ICD-11, DSM-5)
  • Gesprächsführung und transsensible Kommunikation im diagnostischen Setting und in der diagnostischen Beziehung
  • Diagnostische Verfahren und Instrumente: Anwendung, Adaptation und kritische Reflexion
  • Besonderheiten psychischer Belastungen und Komorbiditäten bei transidenten Personen
  • Ethische, rechtliche und professionelle Standards in der klinisch-psychologischen Diagnostik sowie Anforderungen an klinisch-psychologische Befunde für medizinische und geschlechtsangleichende Maßnahmen

Zielgruppen

  • Klinische PsychologInnen

ReferentInnen

  • Mag. Dr. Reinhard Drobetz

Seminarort

Seminarzentrum ÖAP Dietrichgasse 25, 3. Stock 1030 Wien


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